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Online-Werbung: 10 Trends, die 2021 auf uns zukommen

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Online-Werbung wandelt sich stetig. Neue Zielgruppen wachsen heran, mit denen sich das Nutzerverhalten ändert. Zudem entwickeln sich die technischen Möglichkeiten für Marketer immer weiter, während Innovationen gleichzeitig vermehrt mit neuen Gesetzen einhergehen.

Wenn Sie in diesem spannenden Wettbewerbsfeld einen kühlen Kopf bewahren, verschaffen Sie sich Vorteile – daher zahlt es sich aus, schon jetzt die Trends für 2021 in den Blick zu nehmen.

Online-Werbung: Die Möglichkeiten steigen exponentiell

Das Internet hat die Unternehmenskommunikation in den letzten Jahren stark verändert. Besonders deutlich zeigt sich das in der großen Vielfalt neuer Instrumente, die eine Kontaktaufnahme und Markenkommunikation mit der Zielgruppe ermöglichen.

Und dieses Wachstum stagniert keineswegs. Eher ermöglicht jede Innovation selbst wieder zahlreiche neue Marketingkniffe. Oder anders ausgedrückt: Die Möglichkeiten der Online-Werbung sind noch lange nicht ausgeschöpft, vielmehr werden sie immer zahlreicher. Gleichzeitig zeigen sich bei all der Veränderung aber auch Konstanten. Im Folgenden lesen Sie, was 2021 in puncto Online-Werbung auf Sie zukommt.

 

1. Facebook: „Instagram Reels“ als Antwort auf TikTok

Schon 2019 testete Facebook eine neue Funktion namens „Reels“. 2020 erweiterte der Konzern sein Netzwerk Instagram dann um das Kurzvideo-Feature. Über die Funktion lassen sich 15-sekündige Videos hochladen, bearbeiten und mit Filtern, Sounds und Musik unterlegen.

Es ist offensichtlich, woran die neue Videofunktion erinnert: TikTok. Damit reagiert Facebook auf den rasanten Erfolg des chinesischen Netzwerks. Denn die neue Funktion bietet fast genau das, was Nutzer an TikTok schätzen - nur eben auf einer Plattform, die sie bereits kennen.

Für Ihr Unternehmen eröffnen sich damit neue Möglichkeiten: Sie können Ihre Zielgruppe mit einem hochaktuellen Format bespielen, dabei aber auf den bekannten Werbeanzeigenmanager von Facebook beziehungsweise Instagram zurückgreifen. Das Format bietet sich außerdem für eine Art der Online-Werbung besonders an: das Influencer-Marketing, das auch 2021 gerade für junge Zielgruppen relevant bleiben dürfte.

 

2. Soziale Netzwerke im Fokus: „Nindo“ misst Influencer-Performances

Wer auf den Zug des Influencer Marketings aufspringen möchte, ist noch nicht zu spät dran. Im Gegenteil: Die Tools, die dabei behilflich sind, sprießen weiter aus dem Boden und haben Erfolg.

Für den deutschsprachigen Raum gibt es seit kurzem eine neue Webseite namens Nindo, die Social-Media-Statistiken übersichtlich und gesammelt darstellt. Unternehmen sehen dort, welche Themen trenden und finden die Reichweite, Inhalte und Erfolgszahlen von Social-Media-Kanälen auf einen Blick. Behilflich ist das vor allem bei der Planung von Kampagnen und bei der Recherche nach relevanten Influencern.

Entwickelt wurde die Seite von einem Team um Rezo, einem der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands. Es ist zwar nicht das erste Tool, das tiefere Einblicke in Social-Media-Prozesse erlaubt. In seiner Übersichtlichkeit und Spezialisierung für den deutschsprachigen Raum ist es aber einmalig.

Mit der Webseite festigt sich eine Entwicklung der letzten Jahre: Während Influencer Marketing lange als eher nischiger, kurzlebiger Trend galt, ist es heute zum festen Bestandteil des Online-Marketing-Mixes geworden. Jetzt kann Nindo Ihrem Unternehmen helfen, die Maßnahme zu monetarisieren und in Zahlen auszuwerten.

 

3. Suchmaschinenmarketing: SEO legt weiter den Fokus auf Inhalte

Vorbei sind die Zeiten, in denen es nur um Keywords und Verlinkungen ging, um in den Ergebnissen von Suchmaschinen eine gute Platzierung zu erhalten. Heute zählen Inhalte. Für 2021 ist zu erwarten, dass der Google-Algorithmus die Qualität der Inhalte einer Seite sogar noch stärker in die Bewertung einbeziehen wird als vorher.

Statt Keywords zu indexieren versteht sich der Algorithmus immer besser darauf, semantisch zu „denken“. Er wird 2021 vermutlich noch besser bewerten können, ob Inhalte tatsächlich nutzerfreundlich sind. Für eine Marke ist es deshalb essentiell, sich mit relevantem Content im Netz zu positionieren. Die Veröffentlichungen sollten also wirklich beratend, informierend und unterhaltend sein und Nutzern einen echten Mehrwert bieten.

 

4. SEA: Hat Cost-per-Click ausgedient?

Seit Jahren tüfteln die Online Marketer in Unternehmen daran, den Cost-per-Click bei Googles Anzeigen zu verringern. Doch die Optimierung des Betrags, mit dem die Suchmaschine beispielsweise durch das Weiterleiten eines Users auf die eigene Webseite bezahlt wird, hat laut Experten in vielen Bereichen ausgedient. Das scheint das Ergebnis einer natürlichen Entwicklung zu sein: Die CPC-Gebote liegen inzwischen am theoretischen Maximum der Wirtschaftlichkeit, wodurch eine wesentliche Optimierung irgendwann nicht mehr möglich ist.

Das Ziel wird es daher sein, nicht jeden Kunden bei Google einzukaufen, sondern bestenfalls einmal zu bezahlen und Nutzer dann langfristig an die Marke zu binden – zumindest bei Unternehmen, die schon lange in Search Engine Advertising investieren.

Im Idealfall schaffen Sie Synergieeffekte zwischen Kampagnen in der bezahlten Suche und anderen Marketing-Kanälen: zum Beispiel, indem Sie das Vertrauen in Ihre Marke durch gute Inhalte festigen, nachdem Sie Nutzer durch gezielt eingesetztes Advertising auf diese geleitet haben.

 

5. Wird Google Ads deshalb unwichtig?

Nein. Doch auch Google selbst ändert seine Strategie: So plant der Konzern vor allem durch Youtube Ads oder neue Dienste, wie die sogenannte Publisher-Integration bei Google Maps, sein Umsatzwachstum im Bereich der Ads sicherzustellen.

Es sind also Kampagnenmanager gefragt, die mit den Zahlen verschiedener Ads-Formate jonglieren können, gleichzeitig aber die Wichtigkeit sinnvoller und relevanter Inhalte verstehen. Sie werden 2021 diejenigen sein, die ihr Unternehmen durch Online-Werbung erfolgreich positionieren.

 

6. Affiliate Marketing: Trend zum First Party Tracking

Die Affiliate-Marketing-Branche wächst kontinuierlich und ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Online-Marketing-Mixes zahlreicher Unternehmen.

Allerdings muss sich die Branche auch mit einer stetig weiterentwickelten Gesetzeslage rund um das Thema Datenschutz auseinandersetzen. Die wichtigste Entwicklung wird daher sein, dass immer mehr Webseiten-Betreiber sich mit First-Party-Tracking auseinandersetzen müssen – also der Konzentrierung auf Cookies, die über die eigene Webseite gesammelt und nicht über Drittanbieter bereitgestellt werden.

Und nicht nur durch Gesetze, sondern auch durch das zunehmende Datenschutzbewusstsein von Nutzern nehmen diese mehr und mehr Privatsphäre-Einstellungen vor – meistens auf Kosten der Third-Party-Cookies.

Daher leuchtet es ein, in Zukunft mehr auf eigenes Tracking zu setzen. Auch wenn die Implementierung auf der eigenen Webseite etwas mehr Zeit kostet, überwiegen am Ende die Vorteile. Dazu gehören eine bessere Kontrolle über die Daten genauso wie der korrekte Umgang mit der Privatsphäre der Nutzer, der Vertrauen in Ihr Unternehmen schafft.

 

7. Persönliche Inhalte trotz Automatisierung? E-Mail-Marketing macht's vor

Dass Daten der Trumpf im Marketing sind, wird auch bei anderen Disziplinen der Online-Werbung deutlich, zum Beispiel beim E-Mail-Marketing. Wer hier die steigende Datenmenge zu nutzen weiß, schafft einen besonderen Spagat: die Automatisierung des Marketings, obwohl persönliche Inhalte die Kunden genau dort abholen, wo sie in ihrer Customer Journey stehen.

Möglich wird das durch Customer-Relationship-Management-Systeme (CRM), die Unternehmen immer mehr Möglichkeiten bieten, Newsletter individuell zu gestalten und damit an ihre Empfänger anzupassen. Das Verhalten der Nutzer bestimmt so immer häufiger den Start und den Verlauf einzelner Kampagnen – die durch entsprechende Tools vollständig automatisiert sind und immer komplexere Optionen anbieten, um auf die Nutzer einzugehen.

 

8. Alexa, steigere meinen Umsatz!

Die größten Digital-Konzerne wetteifern derzeit in der Entwicklung ihrer Sprachassistenten. Gemeint sind aber nicht nur der Google Assistant oder Alexa, sondern auch Voice Searches, die in Smartphones integriert sind. Und die digitalen Gesprächspartner werden von den Nutzern angenommen: 2020 hatten bereits 60 Prozent aller Deutschen schon einmal ein Gerät mithilfe einer Sprachsteuerung genutzt.

Für Unternehmen wird es also von großer Bedeutung sein, ihre Online-Inhalte auch hinsichtlich Sprachsuchen zu optimieren. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf einfachen Texten, gut strukturierten Inhaltsverzeichnissen und Mobile-Optimierungen liegen – Dinge, die schon immer wichtig waren, durch die rasante Entwicklung von Sprachassistenten aber noch mehr an Relevanz gewinnen.

 

9. Buzzword „Viral Marketing“: Noch immer ein Trend?

Welches Unternehmen träumt nicht von dem einen Posting oder Video, das Millionen von Menschen erreicht und die eigene Marketingbotschaft in die Welt hinausträgt. Aber ist das wirklich der Schlüssel zum Erfolg? Daran lässt sich zumindest zweifeln. Auch wenn die Reichweite von viralen Kampagnen unbezahlbar ist – im Meer von Inhalten kann selbst eine virale Kampagne schnell untergehen. Denn Reichweite alleine ist noch nicht ausreichend.

Gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen könnte es daher sinnvoller sein, sich mit Inhalten auseinandersetzen, die eine längere Aufmerksamkeitsspanne der Kunden beanspruchen. Fragen Sie sich, was Ihre Zielgruppe zum Lachen, Zuhören oder Informieren bewegt. Auf dieser Basis können Sie wertvolle Inhalte konzipieren, statt zu versuchen, den einen Hit zu landen. Wenn aus einer gut durchdachten Strategie dann ein Content-Schnipsel viral geht – umso besser.

 

10. Content ist (noch immer) King

Viele der genannten Beispiele zeigen: Was am Ende zählt, sind wertvolle Inhalte. Integrieren Sie deshalb Content Marketing in Ihre Strategie und überlegen Sie im nächsten Schritt, welche Entwicklungen und Trends Sie für sich nutzbar machen können.

Denn egal, welche neuen Medien, Formate, Tools und Trends aufkommen: Nur wer seine Zielgruppe im Blick hat und ihre Customer Journey versteht, kann an den richtigen Stellen ansetzen und aus den Trends für 2021 einen echten Wettbewerbsvorteil machen.