Auch dieses Jahr besuchte ich gemeinsam mit meinen Kollegen die SEO CAMPIXX 2018 in Berlin! Es waren viele Vorträge angesetzt mit vielen spannenden Themen. Da leider zur selben Zeit die Grippewellen auf dem Vormarsch war, fielen einige Speaker aus. Nichtsdestotrotz war es wie letztes Jahr eine coole Veranstaltung mit lauter SEO-Willigen.
Hier deswegen eine Zusammenfassung meiner 2 Tage von der Campixx :)
Abbildung 1: Keynote im großen Saale.
#1 Mobile First Index
Nach der Keynote im großen Wingmann Saal ging es los mit meinem ersten Vortrag von Maximilian Bloch über „Mobile First Index“. Er versuchte die Frage zu beantworten warum Google so viel Wert auf „Mobile First“ legt und es so prominent betont. Dieses Jahr wird der Mobile First Index ausgerollt und aktuell sind schon einige Seiten betroffen. Man kann feststellen, ob man bereits im Mobile First Index ist, indem man in seinen Log files nach Smartphone Bots und Google Bots schaut. Je nachdem zeigt sich ein Anstieg bei den Smartphone Bots.
Was muss man für den Roll-Out beachten? Der Main Content der Seite muss ebenfalls in der mobilen Variante vorhanden sein. Sprich, die Darstellung ist ausschlaggebend für das Erscheinen mobile. Weitere Faktoren bezogen auf Content und Mobil sind:
- Hidden Content ist kein Problem mehr.
- Zudem ist eine ähnliche Linkstruktur von Vorteil.
- Metas werden von Desktop „gezogen“.
- Strukturierte Daten sollten korrekt sein und höchste Priorität aufweisen.
Was muss ich dann noch ändern, wenn die Webseite all dies aufweist?
Dabei kommt es auf die unterschiedliche Umsetzung an. Ob Responsive Design, Dynamic Serving oder eine Separate URL (z.B. m.facebook.de), je nach Art der mobilen Webseite sind Anpassungen notwendig oder nicht. Und was ist mit dem Thema AMP (Accelerated Mobile Pages)? Hier wird die Webseite im Cache gespeichert und nur bei Aktualisierung gecrawlt. Der Vorteil, Google spart Ressourcen und kann das eingesparte Crawl-Budget für andere Seiten verwenden. Zudem ist bei diesen Seiten wichtig, dass die Auszeichnung mit den strukturierten Daten übereinstimmt.
Somit die Frage: Warum der Aufwand und warum das Pushen von Google auf Mobile First? Google hat aktuell enorme Crawlingaufwände, da das Web von Tag zu Tag größer wird. Dazu hinzu kommen Apps, Rezepts, Filme usw.. Mit Mobile First und der Betonung von Google auf strukturierte Daten, will Google die Aufwände des Crawlens minimieren und vereinfachen. Auch die Nutzung von Feeds und APIs führen weg von URLs und Links. Alles soll in der Cloud stattfinden. Dort kann Google die Interaktion zwischen Webseiten besser messen und alle Daten sammeln. Somit wird klar warum der neue Index für Google so wichtig ist!
#2 Rankingpotentiale mithilfe einer Schwellenkeywordanalyse
Danach ging es weiter mit dem Vortrag zum Thema „Schwellenkeywordanalyse“ von Christin Jachmann. Zur Begriffserklärung: Schwellenkeywords sind Suchbegriffe, die z.B. auf der 2 Seite ranken und Potential haben auf die erste Seite zu gelangen. Gleiches gilt für Keywords auf Seite 3, welche die „Schwelle“ zu Seite 2 überschreiten könnten. Ziel bei der Analyse solcher Keywords ist es mehr Impressionen und Klicks zu generieren.
Basierend auf eine Schwellenkeywordanalyse kann man
(1) Snippets & Content
(2) Interne Verlinkungen
(3) Offpage-Signale
optimieren.
Zur Analyse selbst: Hier ist eine gute Vorbereitung essentiell. Zuerst exportiert man die Keyword-Daten aus Tools wie z.B. Sistrix und verschlankt die Liste anhand von Suchvolumen, Wettbewerb, URL match mit Keyword und Kundenabstimmung. Anschließend erfolgt eine Priorisierung selbiger.
Im nächsten Schritt crawlt man die URL-Liste mit Screaming Frog und schaut sich zusätzlich in Sistrix die einzelnen Keyword-Historien dazu an und sucht nach Switchern.
Daraufhin kann man die Snippets (Titel & Description) optimieren. Auch die Texte auf den untersuchten URLs kann man auf die analysierten Keywords hin optimieren.
Im folgenden Schritt kann man sich die internen Verlinkungen anschauen und dort Anpassungen an den Anchortexten vornehmen sowie die interne Linkstruktur prüfen. Sind alle Optimierungsmaßnahmen umgesetzt gilt es der Beobachtung der Entwicklung. Nur so ist Erfolg messbar!
MITTAGSPAUSE! Nach einer Stärkungspause mit leckerem Essen ging es um 14 Uhr weiter mit den nächsten Vorträgen...
#3 10 Tipps + 5 Tricks mit Google Analytics für SEO’s und Conversion-Optimierer
In diesen Vortrag von Andi Petzoldt über das Thema Google Analytics bin ich mit der Erwartung rein Tipps über die Benutzung von besagtem Google-Tool zu erhalten. Man hat Tipps und Tricks erhalten, jedoch waren dies alles Programmier-Kniffe. Da ich selbst keine Programmiererin bin war der Vortrag für mich nur schwer verständlich, weswegen ich euch keine ausführliche Zusammenfassung geben kann.
#4 Otto sagt: Weniger indexierbare Seiten = mehr Traffic!
Umso gespannter war ich auf dieses Thema. Hier waren Johannes Jensen und Jan Wölk von Otto auf der Campixx und erzählten etwas zu ihren Prozessen über indexierbare Seiten. Noch vor 2-3 Jahren hat man bei Otto jede Seite im Index gefunden, ohne Gewichtung und ohne Optimierung. Dies hat sich nun geändert. Otto hat ein großes SEO-Team aufgebaut, welches sich um die Betreuung aller Seiten kümmern. Dabei gehen sie in 2 Phasen vor:
- Keyword-Recherche
- Indexmanagement
In der ersten Phase geht es darum, das richtige Keyword pro Landingpage, in dem Falle Kategorieseiten, zu finden. Für das individuelle Keyword-Targeting hat Otto eine Keyword-Base als Datenbank. Hier können sie z.B. Gender + Brand kombinieren und erhalten eine Liste an Keywords. Zusätzlich haben sie Programme, welche „Natural Language Processing“ betreiben. Diese lernen aus Produkttexten welches Keywords und welche Synonyme wichtig sind für das entsprechende Produkt. Diese Suchbegriffe zusammen mit der Liste an Keyword-Kombinationen werden zu einer großen Liste gemacht. Anschließend entscheidet man sich anhand von Suchvolumen, Trends, Suchintention und Blacklisten für ein Hauptkeyword.
Die zweite Phase beinhaltet das Indexmanagment. Hier ging es anfänglich darum, dass zu viele Seiten, u.a. auch unwichtige Seite, im Index sind. Daher ist Otto auf die Idee gekommen alle Seiten erstmal auf „noindex“ als default zu setzen. Erst in weiteren Schritten, wo sich Mitarbeiter aus den Fachbereichen die Seiten anschauen, wird entschieden, welche Seite man gezielt auf „index“ setzt. Somit hat Otto weniger Seiten im Index und infolge mehr Traffic erhalten. Wenn die Mitarbeiter dann entdecken, dass eine Seite, die sie auf „Index“ gesetzt haben, nicht im Index ist, werden u.a. folgende Fragen gestellt um das Problem zu lösen:
- Warum ist es nicht indexiert?
- Wann wurde die URL freigegeben?
- Gibt es Crawling-Prbleme?
- Ist die URL in der Sitemap enthalten?
- Ist die URL erreichbar?
.. und viele mehr. All diese Maßnahmen verhalfen Otto zu mehr Traffic!
#5 Alle Google Strafen verstehen und vermeiden - erklärt vom ehemaligen Search Quality Googler
Das war der letzte Vortrag für den ersten Tag auf der Campixx und er war ein MUSS für mich. Ich war bereits letztes Jahr bei der Präsentation von Kaspar Szymanski und auch dieses Jahr wollte ich ihn mir ansehen. Er sprach über die Google Strafen, die man in der Google Search Console (GSC) angezeigt bekommen kann. Den perfekten Einstieg machte er mit dem Satz„Google Strafen dauern nicht ewig, nur sehr lange bis sie verfallen“.
Abbildung 2: Kaspar in Aktion bei seinem Vortrag.
Bei Strafen ist die Kommunikation mit Google wichtig, insbesondere der der Google Search Console. Folgenden Strafen können einem dabei angezeigt werden:
- Major Spam Problems: Seite ist sehr, sehr schlecht und man muss den Inhalt komplett ändern.
- Spam Problems: Seite nicht so toll, bleibt im Index, rankt jedoch nicht (wenig oder keine originalen Inhalte).
- User-Generated Spam: Schädliche Links von User wie Viagra.com.
- Hacked Content: Seite ist gehackt, Inhalte verweisen auf Spam —> Seite kann perfekt ranken jedoch wird sie in Google markiert mit „this site might be hacked“.
- Incorrect strutted data might remove rich snippets: Wenn die Snippets nicht Google konform oder korrekt sind, dann wird das Rich Snippet entfernt (z.B. immer 5 Sterne Bewertungen, gleiche Anzahl an Stimmen).
- Unnatural outbound links: Links verkaufen.
- Unnatural Inbound links: Links gekauft, Links abbauen.
Je nach Warnung sollte man zuerst Untersuchungen starten und jeden Schritt dokumentieren (für Google und damit die Strafe nicht nochmal passiert). Dann z.B. die schädlichen Links entfernen, Diasavow-Datei erstellen und in der GSC hochladen. Dann einen Antrag auf erneute Überprüfung (Reconsideration Request) stellen und knapp formulieren, was man getan hat und dass man in Zukunft Google konform arbeiten möchte. Dabei gibt es drei mögliche Stufen:
- Reconsideration Request rejected: Man muss von vorne anfangen, beim 2. Mal muss man noch tiefer gehen.
- Reconsideration Request processed: Alte Strafe ist weg und neue Strafe wurde gefunden.
- Reconsideration Request approved: Die Wunsch-Nachricht - Strafe ist aufgehoben!
Somit war die letzte Erkenntnis des ersten Tages und bevor es ins Hotel ging, dass man niemals „bad things“ tun sollte, wenn es um Google geht.
AUF GEHT’S in Runde 2!! Der 2. Tag auf der Campixx begann für mich gleich „full on“!
#6 Amazon Potential effektiv nutzen - 14 Punkte Plan
Ich bin in den Vortrag „Amazon Potential effektiv nutzen - 14 Punkte Plan“ von Uwe Hamann gegangen. In seiner 45-minütigen Präsentation ging es darum, wie man Business auf Amazon richtig aufbaut und erfolgreich führt. Als Einführung erklärte er uns die Amazon-Grundlagen - wie funktioniert Amazon und wann funktioniert es nicht? Damit man bei Amazon Erfolg hat, müssen drei Faktoren stimmen:
- Verkäuferperformance
- Relevanz durch OnPage Optimierung erzeugen
- Ohne Verkäufe geht nichts
Unter welchen Faktoren kann Amazon nicht funktionieren?
- Produkt ist schlecht
- Produkt ist ausverkauft
- Preis ist nicht wettbewerbsfähig
- Keine Buybox
- Verkäuferperformance ist unterirdisch
Der 14 Punkte Plan zum Erfolg:
(1) Was für ein Thema liegt mir wirklich?
Wie z.B. ein Hobby. Habe ich Erfahrungen damit?
(2) Kann man damit Geld verdienen?
Gibt es darf? Wie stark sind die Mitstreiter? Hier bedarf z.B. Amalyze.com prüfen.
(3) Produkte finden, die sich gut verkaufen
Keine Technik, kleine leichte Produkte.
(4) Hersteller finden & kontaktieren
Google Top 2-5 Seiten und Google Bilder durchsuchen, Muster bestellen!
(5) Marken für Firma + Produkte finden und aufbauen
Marken-Shop auf Amazon einrichten und eigene Produkte haben.
(6) Produktbereich ganzheitlich recherchieren
Für wen, welchen Anlass und warum soll man es kaufen? Googeln nach Adjektiven, Eigenschaften, Materialien und Synonymen.
(7) Produkt-Fotos erstellen/erstellen lassen
Professionelle Fotos erstellen lassen, wo Fotos in Aktion dabei sind.
(8) Produkte online stellen + OnPage Optimierung
Backend-Felder nutzen für Attribute und einen leicht erfassbaren Fließtext als Produktbeschreibung verfassen.
(9) Amazon PPC Werbung aufsetzen
Je Produkt 2 Kampagnen und alle 1-3 Tage das Budget prüfen!
(10) Amazon Werbung analysieren / optimieren
PPC-Werbung auswerten, die Keywords exportieren und in die Titel einbauen.
(11) Nutze Prime - zusätzlich für FBA zu Amazon
20-100% pro Produkt mehr Verkäufe!
(12) Externen Traffic für Amazon Produkte
Hier gibt es Möglichkeiten wie partnernet.amazon.de, Facebook, Newsletter oder Deal-Plattformen.
(13) TOP-Seller nachoptimierten
Texte, Fotos weiter optimieren, Preise variieren und Bewertungen einholen.
(14) Werbung intensivieren und ausbauen
Wichtiger Stellhebel hier sind die Headline Search Ads.
Und sein letzter Tipp an uns war: SPASS haben!
#7 Q&A über Texte und wie man sie richtig erstellt
Mein eigentlicher Vortrag ist ausgefallen, weswegen Christiane Sohn eingesprungen ist und mit uns eine Frage-Stunde zum Thema „Richtig Texte erstellen“ gehalten hat. Man hat dazu Christiane eine Seite mit Text genannt und sie ist den Text Punkt für Punkt durchgegangen. Da es keine wirkliche Präsentation war sind hier stichpunktartig die Erkenntnisse:
- Am Anfang des Textes gleich rein ins Geschehen und Leser catchen.
- Nicht nur englische Begrifflichkeit verwenden, sondern zusätzlich auf deutsch beschreiben.
- Keine Schachtelsätze verwenden, ist unschön zu lesen für den User.
- Nicht in der Passiv-Form, sondern in der Aktiv-Form schreiben.
- Keine Wortwiederholungen im Text.
- Am Anfang nach der Einleitung ist ein Inhaltsverzeichnis mit Anchor-Punkten sinnvoll.
Danach ging es auf in die Mittagpause zum Essen und Gedankenaustausch mit meinen Kollegen. Kurze Zeit später haben wir uns wieder auf die einzelnen Räume verteilt um den Speaker zu lauschen...
#8 Content Framework zur Analyse und Optimierung von Inhalten
Anita Böhm hielt ihre Präsentation über das Thema Inhalte zu inventarisieren, analysieren und optimieren. Hierbei ist es wichtig sich zuerst eine Übersicht über Inhalte und Aufgaben zu verschaffen. Was sind die Zeile der Webseite? Sowohl SEO- als auch Conversion-technisch? Ist dies geklärt, kann man anhand von 2 Faktoren den Content Framework bilden:
- Funktion der Webseite: Verteiler-Seite, Information-Seite, Conversion-Seite
- Intention User: Überschrift, Teaser, Texte, Bilder, Call-to-action, Videos, etc.
Abbildung 3: Tabelle des Content Frameworks.
Beides zusammen ergibt den Content Framework wie man auf dem Bild erkennt. Hierin muss man nur noch priorisieren und daraufhin optimieren.
Der Framework in Kombination mit der Informationsarchitektur, Themenrecherche/-pflege, SEO Audit, Reporting und Webanalyse, User-Tests und A/B Tests, ergeben ein rundes Paket!
Auf geht es nun zum allerletzten Vortrag für meine Kollegen und mich... und danach heißt es „Tschüss Campixx“...
#9 Linkbuidling 2018
Der Saal war gut gefüllt. Klar, denn Fili Wiese ist genauso bekannt wie sein Partner und Kollege Kaspar Szymanski von Searchbrother.com. Da mein eigentlicher Vortrag ausgefallen war, bin ich hier mit meinem Kollegen Marco Alber gewesen. Wir beide lauschen den englischen Worten von Fili.
Wenn du mehr über diesen Vortrag wissen möchten, dann gehe zu dem nächsten Blogeintrag von Marco, wo du alles ausführlicher lesen kannst!
Die SEO Campixx 2018 ist vorbei und für uns heißt es BYE BYE und bis zum nächsten Jahr!
Abbildung 4: wolter e-marketing @ SEO Campixx 2018!
SEO-Guide für Kleinunternehmen: Das Glossar - Teil 1
Sie besitzen eine kleine Firma und haben Schwierigkeiten mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO)?...
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Dieses Jahr war mir die Ehre zu teil, an dem Onpage.org-Expert Event in München teilzunehmen....
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