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Optimaler Content Teil1: Qualität und Nutzersignale
Geschrieben von: Jutta - 19.August 2016

Der Content einer Website ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, das Ranking in den Suchmaschinen zu verbessern und die Conversionrate zu steigern. Google ist bekannt dafür, immer auf die Wichtigkeit von qualitativ hochwertigem Content hinzuweisen. Doch was ist qualitativ hochwertiger Content? Die Anforderungen an „guten“ Content verändern sich immer mehr. Weg von der reinen Search Engine Optimization hin zur Search Experience Optimization.
„Guter“ Content in der Vergangenheit
In der Vergangenheit war vor allem die Keyworddichte ausschlaggebend für ein gutes Ranking in den Suchmaschinen. Wollte man beispielsweise ein gutes Ranking für das Keyword „SEO Stuttgart“ haben, ergaben sich Texte nach folgendem Muster:
"Lorem ipsum dolor SEO Stuttgart sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor Suchmaschinenoptimierung Stuttgart invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua."
Die Keyworddichte für „SEO Stuttgart“ war demnach optimal, die User Experience und der Mehrwert für den Nutzer vermutlich nicht. Guter Content heute weißt natürlich auch das Hauptkeyword auf. Die Keyworddichte und das Vorkommen von Proofkeywords spielen nach wie vor eine Rolle. Viel wichtiger sind dagegen für Google gute Nutzersignale.
Wie misst Google Nutzersignale?
Die wichtigsten Nutzersignale, die Google messen kann, sind die SERP-CTR, also die Klickrate des Snippets auf der Suchergebnisseite und die Dwell Time, also wie lange die Verweildauer auf der Seite ist. Kehrt ein User zum Beispiel nach 5 Sekunden wieder auf die Suchergebnisseite zurück, ist dies ein starker Indikator dafür, dass er auf der Seite nicht die gewünschten Informationen gefunden hat. Weitere Faktoren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von Google ebenfalls gemessen werden sind:
- Rechtschreibfehler
- Sind die Informationen im Text vertrauenswürdig (Verlinkungen zu vertrauenswürdigen Seiten, Referenzierungen)?
- Wurde der Text von einem Sachkundigen oder einem Laien verfasst?
Eine ältere aber gute Zusammenfassung, wie Google diese "weichen" Faktoren messen kann finden Sie unter diesem Link.
Wie lassen sich diese Erkenntnisse umsetzen?
In einem Satz zusammengefasst: Wenn Sie Texte für User optimieren, werden diese auch von Google besser bewertet. Es gibt eine direkte Korrelation zwischen der Lesbarkeit eines Textes, dessen Usability, dem Mehrwert, den er bietet und dem Ranking, dass diesem Text von Google zuteil wird. Beachten Sie bei der nächsten Optimierung folgende Aspekte:
- Optimierung der SERP CTR und Dwell Time
- Optimierung der Texte auf Usablity und Qualität
- Weitere Aspekte (Sichtbarkeit, Bilder, usw...)
1. Optimierung der SERP CTR und Dwell Time
Um die SERP CTR zu erhöhen sollten Sie zuerst die Snipptes optimieren. Für weitere Informationen lesen Sie unseren letzten Artikel. Die tatsächliche Dwell Time lässt sich am besten durch qualitativ hochwertigen Content erhöhen. Mehr dazu lesen Sie im nächsten Abschnitt. Hier spielt auch die gemessene Absprungrate eine Rolle. Diese korrekt zu messen ist ebenfalls wichtig. Google bewertet einen Absprung als einen Besuch einer Seite, in dem der User die Seite wieder verlässt ohne eine Interaktion ausgeführt zu haben. In der Theorie gibt dieser Wert Aufschluss darüber, ob eine Seite Relevanz für den User hat und zu Interaktion animiert.
In der Praxis wird dies aber oft fehlinterpretiert. Ein User der eine Seite besucht, eine Telefonnummer findet, einen Anruf tätigt und die Seite dann wieder verlässt wird als Absprung gewertet. Das Gleiche gilt für einen User, der einen Artikel liest, die für ihn relevanten Informationen findet und die Seite dann wieder verlässt. In beiden Fällen war die Sitzung erfolgreich, wird jedoch als Absprung gewertet. Eine gute Anleitung wie man diese Problematik umgehen kann, finden Sie hier.
2. Optimierung der Texte auf Usablity und Qualität
Mit auschlaggebend ist die Optimierung der Texte auf Lesbarkeit, Verständlichkeit und Web-Tauglichkeit. Laut einer Studie von moz.com lesen gerade einmal 16% der User einen Text vom Anfang bis zum Ende durch. Genau auf dasselbe Ergebnis kam Nielsen bereits im Jahr 1997. Aufgrund dieser Zahlen liegt der Schluss nahe, dass sich die Optimierung von Content nicht lohnt. Die Frage, die man sich an dieser Stelle stellen sollte lautet aber: Warum lesen so wenige Menschen einen Text nicht vollständig? Hier kommen wir auf die Untersuchung von moz.com zurück. 500 befragte User machten folgende Angaben, warum sie Texte nicht bis zum Ende lesen:
- 200: Überspringen ganze Textpassagen
- 175: Überfliegen den Text und achten nur auf Schlüsselwörter
- 80: Lesen einen Text vollständig
- 40: Lesen nur die Headline
Eine Befragung der User ergab folgende Aussagen:
- User wollen schnelle Antworten
- Die User empfinden Texte als zu lang
- User verlieren während dem Lesen das Interesse
- Texte sind nicht optimal formatiert
- Texte sind zu komplex
- Den Texten fehlt Glaubwürdigkeit
Ein nützliches Tool zur Optimierung dieser Faktoren ist „LinguLab“. Das kostenpflichtige Tool prüft Texte auf Lesbarkeit und Web-Tauglichkeit und zeigt diese im Text an. Das Tool prüft unter anderem Faktoren wie:
- Werden Überschriften korrekt verwendet?
- Ist der Text zu lang?
- Ist eine Einleitung vorhanden?
- Sind Hervorhebungen im Text vorhanden?
- Sind die Absätze zu lang oder zu kurz?
- Sind zu viele Füllwörter, Passivkonstruktionen oder schwer lesbare Satzkonstruktionen vorhanden?

Eine perfekte Wertung von 5 Sternen ist nicht immer möglich. Das Ziel für einen sehr gut lesbaren Text sollte bei 4 bis 5 Sternen liegen. Lingulab finden Sie unter diesem Link.
3. Zusätzliche Aspekte
Abschließend noch ein paar Worte zu den Themen Textlänge, Textsichtbarkeit, Art der Website und Verlinkung.
Textsichtbarkeit
Sicher ist, dass Google Texte besser bewertet, die ohne Interaktion sichtbar sind. Ein Auszug aus den Google Richtlinien:
„Stellen Sie sicher, dass die wichtigsten Inhalte Ihrer Website standardmäßig sichtbar sind. Google ist in der Lage, HTML-Inhalte zu crawlen, die sich hinter Navigationselementen wie Tabs oder maximierbaren Bereichen verbergen. Wir stufen diese Inhalte jedoch als weniger zugänglich für Nutzer ein und sind der Ansicht, dass die wichtigsten Informationen in der Standard-Seitenansicht sichtbar sein sollten.“
Textlänge und Art der Website
Laut der Searchmetrics Rankingfaktor Studie liegt die durchschnittliche Wortanzahl für die Top-10 Ergebnisse in den SERP´s bei 909 bzw. zwischen 800 und 1000 Wörtern. Wichtig ist dabei, auch die Art der Website zu beachten. Google erwartet auf einer Produktdetailseite oder Kategorie-Übersichtsseite keine 1000 Wörter Text. Hier kann ein Vergleich mit den Top-10 platzierten Websites helfen einen Richtwert zu finden.
Verwendung von Bildern
Selbstredend sollten Sie in Ihren Artikeln auch Bilder verwenden.
(Quer)Verlinkungen
Nutzen Sie Verlinkungen. In Expertentexten sollten Sie auf vertrauenswürdige Quellen verlinken, in Blogs auf andere Artikel oder auf Leistungs-/Produktdetailseiten.
Duplicate Content
(Unique) Content ist King gilt auch hier. Prüfen Sie Ihre Texte online und vor der Veröffentlichung.
Gute Tools sind zum Beispiel:
Das Thema Content ist natürlich viel zu umfangreich um es in einem Beitrag abzuhandeln. Nutzen Sie die verlinkten Quellen um sich weiter zu bilden und beachten Sie folgende Faustregel: Content, der gut lesbar ist und Mehrwert für den Nutzer bietet, wird auch mit hoher Wahrscheinlichkeit gut in den Suchergebnissen ranken. Weiter geht es in Teil 2: Optimaler Content 2016: Keyworddichte.
Bildquelle:
istockphoto.com / bulentozber
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